Einspeisemanagementlösungen in der Schweiz

Von Vivian Bullinger, Solar-Log GmbH, Product Marketing
01.08.2024 • 3 Min. Lesezeit

Das Einspeisemanagement ist ein wesentlicher Bestandteil des Energiemanagements. Es bezieht sich auf die Steuerung und Optimierung der Einspeisung erneuerbarer Energien wie Wind und Solar in das Stromnetz. Mittlerweile spielt es weltweit eine zentrale Rolle bei der Integration erneuerbarer Energien in die Stromnetze. In einigen Ländern ist es fest etabliert und bewährt sich seit einigen Jahren. Andere Länder ziehen nach und übernehmen teilweise die Reglungen und Technik, die sich bereits erprobt haben.

 

In der Schweiz ist das Einspeisemanagement im Rahmen des "Energiegesetzes" und des "Stromversorgungsgesetzes" geregelt. Die Schweiz verfolgt das Ziel einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien. Netzbetreiber sind verpflichtet, erneuerbare Energien abzunehmen und die Netzstabilität zu gewährleisten.
Besondere Herausforderungen ergeben sich durch die geografischen Gegebenheiten und die starke Abhängigkeit von Wasserkraft. Der Ausbau von Photovoltaik und Windenergie stellt zusätzliche Anforderungen an das Einspeisemanagement. Smart Grids und flexible Verbrauchssteuerungen werden zunehmend wichtiger, um die Netzbelastung zu optimieren.

 

Praxisbeispiel Schweiz

Die K.R. Pfiffner AG, ein Schweizer Maschinenhersteller mit hohem Energieverbrauch, hat sich für eine Photovoltaikanlage entschieden, um seinen ökologischen Fussabdruck deutlich zu reduzieren. Dieser Schritt verbessert die Nachhaltigkeit, verringert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und stärkt die Energieresilienz.

Das konkrete Ziel von diesem Projekt war über 60 % der Solarstrom Produktion der K.R. Pfiffner AG für die Produktion zur Verfügung zu stellen. Die PV-Anlage wurde dafür auf über 4000 m² Dachfläche installiert und umfasst 1100 kWp. 
Das Hauptziel des Projekts besteht darin, mehr als über 60 % des erzeugten Solarstroms für Produktionszwecke zu verwenden wurde erreicht. Was wiederum zu einer bemerkenswerten Senkung der Stromkosten und zu einer starken Reduktion der CO2 Emissionen von 69 Tonnen jedes Jahr für die nächsten 25 Jahre führt. 
Die restlichen ca. 40 % werden entsprechen der Schweizer Regularien direktvermarktet und fließen damit in das öffentliche Stromnetz eingespeist. 
Die Einspeisereglung werden per Fernwirktechnik durch die Schweizer BKW Energie AG umgesetzt. Dabei liefert die BKW ein Gateway, dass die Anlage per Befehl regelt und Werte aktiv aus dem Controller Solar-Log ausliest und diese an die Leitstelle überträgt.
Das Gateway kommuniziert per IEC-Protokoll mit der BKW-Leitstelle und überträgt Befehle und Daten per Modbus TCP an den EZA-Regler. Die Wirkleistung der PV-Anlage wird durch die Leitstelle per Befehl geregelt wohingegen die Blindleistungsregelung durch eine Q/U Regelung erfolgt. Hierbei misst der EZA-Regler die Spannung und setzt Spannungsänderungen anhand einer vorgegebenen Kurve in Wechselrichterbefehle um. 

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